Hebelarm-Maschinen – Theorie und Kardinalfehler

Das Hebelarm-Prinzip ist vermutlich (genaue Daten wird es wohl nicht geben…) das am weitesten verbreitetste Zugprinzip bei Bespannungsmaschinen. Es benötigt wenig Mechanische Teile, keine Nachkalibrierung und ist im Gegensatz z.B. zur Kurbel ein sog. konstantes Zugprinzip. Sprich, die Saite wird dauerhaft auf Spannung gehalten, was ein erstes Dehnen der Saite kompensiert und somit sehr konsistente und präzise Ergbnisse in der schlussendlichen Bespannungshärte des Schlägers ergibt.

Zunächst lohnt sich ein kleiner Ausflug in die Theorie hinter dem ganzen Hebelarm-Prinzip. Und für alle mit einer Vorliebe für Mathematik und Physik empfehle ich an der Stelle die Lektüre von folgender Seite:

https://tt.tennis-warehouse.com/index.php…

Kurz zusammengefasst:
Das System ist deshalb so präzise und konstant, weil die einzige Variable im System tatsächlich die Position des Gewichts auf dem Arm ist. Die Geometrie des Spannmechanismus sowie die Erdanziehung sind dagegen konstant. Sprich, ist eine Hebelarm-Maschine einmal korrekt kalibriert, verändert sich danach daran nichts mehr.

Und damit das tatsächlich eingestellte Gewicht gezogen wird, muss der Hebelarm selbstständig horizontal in Balance kommen. Abweichungen nach oben oder unten bewirken eine Reduzierung der Spannung – allerdings ist dies weniger dramatisch, als man annehmen würde.

Ein Beispiel:
eingestelltes Zuggewicht: 10 kg
Abweichung des Hebelarms von der Mitte: 10°
Resultierendes effektives Zuggewicht: 10 kg x cos(10) = 9,85 kg

Sprich, man erreicht immer noch sehr genaue Werte, auch wenn der Hebelarm mal ein paar Grad über oder unter der Idealposition in die Balance kommt.

Das System ist allerdings nicht ganz einfach in der Bedienung und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Fehlbedienungen, die gravierende Auswirkungen auf das Ergebnis und auch Gefahren einer Beschädigung des Schlägers mit sich bringen.

Und aus aktuellem Anlass möchte ich an der Stelle auf einen scheinbar gar nicht so seltenen, aber ziemlich katastrophalen Fehler in der Benutzung von Hebelarm-Maschinen hinweisen: Der Hebelarm wird per Hand nach unten gedrückt wenn er über der gewünschten horizontalen Position stehen bleibt.

Viele werden jetzt aufstöhnen und sagen “na ist doch total logisch, dass das nicht richtig ist!”, die Realität zeigt aber, dass dies doch hin und wieder gemacht wird und sich die “Täter” überhaupt nicht bewusst sind, welche Konsequenzen dieses vermeintlich leichte Nachhelfen hat. Zur Verdeutlichung folgt nun ein kleines Video (danke an User “EndFX” aus dem BadmintonCentral!), das mit Hilfe einer digitalen Waage zeigt, welches Zusatzgewicht bei nur leichtem “Nachhelfen” mit der Hand auf die Saite und damit den Schläger aufgebracht wird:

Der Kardinalfehler bei Hebelarm-Maschinen

Hebelarm-Maschinen – Theorie und KardinalfehlerDas Hebelarm-Prinzip ist vermutlich (genaue Daten wird es wohl nicht geben…) das am weitesten verbreitetste Zugprinzip bei Bespannungsmaschinen. Es benötigt wenig Mechanische Teile, keine Nachkalibrierung und ist im Gegensatz z.B. zur Kurbel ein sog. konstantes Zugprinzip. Sprich, die Saite wird dauerhaft auf Spannung gehalten, was ein erstes Dehnen der Saite kompensiert und somit sehr konsistente und präzise Ergbnisse in der schlussendlichen Bespannungshärte des Schlägers ergibt. Zunächst lohnt sich ein kleiner Ausflug in die Theorie hinter dem ganzen Hebelarm-Prinzip. Und für alle mit einer Vorliebe für Mathematik und Physik empfehle ich an der Stelle die Lektüre von folgender Seite: https://tt.tennis-warehouse.com/index.php?threads/the-physics-of-a-dropweight-tensioner.170414/Kurz zusammengefasst:Das System ist deshalb so präzise und konstant, weil die einzige Variable im System tatsächlich die Position des Gewichts auf dem Arm ist. Die Geometrie des Spannmechanismus sowie die Erdanziehung sind dagegen konstant. Sprich, ist eine Hebelarm-Maschine einmal korrekt kalibriert, verändert sich danach daran nichts mehr. Und damit das tatsächlich eingestellte Gewicht gezogen wird, muss der Hebelarm selbstständig horizontal in Balance kommen. Abweichungen nach oben oder unten bewirken eine Reduzierung der Spannung – allerdings ist dies weniger dramatisch, als man annehmen würde. Ein Beispiel: eingestelltes Zuggewicht 10 kgAbweichung des Hebelarms von der Mitte: 10°Resultierendes Gewicht: 10 kg x cos(10) = 9,85 kgSprich, man erreicht immer noch sehr genaue Werte, auch wenn der Hebelarm mal ein paar Grad über oder unter der Idealposition in die Balance kommt.Das System ist allerdings nicht ganz einfach in der Bedienung und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Fehlbedienungen, die gravierende Auswirkungen auf das Ergebnis und auch Gefahren einer Beschädigung des Schlägers mit sich bringen. Und aus aktuellem Anlass möchte ich an der Stelle auf einen scheinbar gar nicht so seltenen, aber ziemlich katastrophalen Fehler in der Benutzung von Hebelarm-Maschinen hinweisen: Der Hebelarm wird per Hand nach unten gedrückt wenn er über der gewünschten horizontalen Position stehen bleibt. Viele werden jetzt aufstöhnen und sagen "na ist doch total logisch, dass das nicht richtig ist!", die Realität zeigt aber, dass dies doch hin und wieder gemacht wird und sich die "Täter" überhaupt nicht bewusst sind, welche Konsequenzen dieses vermeintlich leichte Nachhelfen hat. Zur Verdeutlichung habe ich ein kleines Video angehängt (danke an User "EndFX" aus dem BadmintonCentral!), das mit Hilfe einer digitalen Waage zeigt, welches Zusatzgewicht bei nur leichtem "Nachhelfen" mit der Hand auf die Saite und damit den Schläger aufgebracht wird. Auf kleinen Displays sind die Zahlen nicht gut zu erkennen, von daher hier nochmals schriftlich:gemesses Zuggewicht in Balance: ~9,8 kgmit "Nachhelfen": ~13,5 kgUnd nun stellen wir uns das Ganze mal bei einem eingestellten Gewicht von 12 kg oder mehr vor. Man erreicht hier locker leicht Werte von 16 kg und mehr. Und dann ist es auch wenig verwunderlich, wenn das am Ende die Saite oder, noch schlimmer, der Schläger nicht überlebt. Und ganz nebenbei wird damit jede Bespannung ein reines Lotteriespiel was die resultierende Härte angeht.Darum abschließend der eindringliche Hinweis an alle Hebelarm-Benutzer:Drückt niemals, aber wirklich n i e m a l s von Hand den Hebelarm nach unten. Ihr riskiert damit ernsthaft den Bruch des Schlägers oder der Saite und macht euch von vorne herein jegliche Konstanz in Euren Bespannungen zunichte!Falls Euch noch weitere "beliebte" Fehler bei Hebelarm-Maschinen einfalen (oder ihr sie selbst schon gemacht habt…;)), dann ab in die Kommentare damit!

Gepostet von Saitenkiller? – Badminton Stringing am Freitag, 7. Juni 2019

Da die Zahlen nicht optimal zu erkennen sind, hier nochmals schriftlich:
gemesses Zuggewicht in Balance: ~9,8 kg
mit “Nachhelfen”: ~13,5 kg

Und nun stellen wir uns das Ganze mal bei einem eingestellten Gewicht von 12 kg oder mehr vor. Man erreicht hier locker leicht Werte von 16 kg und mehr. Und dann ist es auch wenig verwunderlich, wenn das am Ende die Saite oder, noch schlimmer, der Schläger nicht überlebt. Und ganz nebenbei wird damit jede Bespannung ein reines Lotteriespiel was die resultierende Härte angeht.

Darum abschließend der eindringliche Hinweis an alle Hebelarm-Benutzer:
Drückt niemals, aber wirklich  n i e m a l s  von Hand den Hebelarm nach unten. Ihr riskiert damit ernsthaft den Bruch des Schlägers oder der Saite und macht euch von vorne herein jegliche Konstanz in Euren Bespannungen zunichte!

Und zum Abschluss noch ein kleines YouTube Fundstück, das ebenfalls schön zeigt, wie man es nicht machen sollte. Wie beschrieben ist es nicht allzu dramatisch, wenn der Hebelarm nicht perfekt horizontal endet – er sollte aber am Ende sicher nicht auf dem Tisch aufliegen- Lustigerweise stammt das Video vom Kanal des Badminton Weltverbands – und gerüchteweise handelt es sich beim “Täter” um einen sehr erfahrenen Bespanner, der nur ansonsten keine Berührungspunkte mit Hebelarm-Maschinen mehr hat. Das Prinzip -so einfach es auch sein mag- hat also ganz klar seine Tücken, über die man Bescheid wissen muss.